Umbau Libellenstrasse 50, Luzern, 2021
Verdichtung mit respektvollem Umgang des Bestandes
Ausgangslage (Auszug Inventarblatt)
Das im Jahr 1930 von Friedrich Felder erstellte viergeschossige Wohnhaus befindet sich in der Schutzzone B und ist als „erhaltenswert“ eingestuft. Es steht innerhalb einer kleinteiligen Wohnsiedlung. Der verputzte Bau gliedert sich in einem teilweise hohen Kellersockel, drei Obergeschossen und einem flachen Pyramidendach. Ein hohes Gesimsband unter dem obersten Geschoss macht dieses zu einem Mezzanin. Die Fenster sitzen in breiten Gewänden. Das Wohnhaus befindet sich in einem interessanten Spannungsfeld zwischen konservativem Wohnungsbau und moderner Architektur im Stil des neuen Bauens.
Erschliessung und Wohnungsmix:
Die Erschliessung von sieben Wohnungen erfolgt über das original erhaltene Treppenhaus. Zusätzlich dazu wurde ein Aufzug, der Aussen nicht in Erscheinung tritt, eingebaut. Vier Wohnungen sind ausschliesslich im Altbau untergebracht, 3 Wohnungen erstrecken sich über den Alt- und Neubau. Sie Leben vom Spannungsfeld zwischen Alt und Neu. Im Anbau befindet sich auf Gartenniveau eine zusätzliche Kleinwohnung.
Anbau:
Die Ausprägung als Punktbau liess eine Erweiterung als Integration zu einem neuen Ganzen nicht zu. In diesem Sinn sollte die Autonomie des bestehenden Hauses an der Strasse erhalten bleiben. Der bestehende Bau wurde durch einen eigenständigen, sich dem bestehenden Haus unterordnenden, Holzanbau im Gartenbereich ergänzt. Dieser ist ein Geschoss niedriger und hat ein begehbares Flachdach. Zudem sollte der Kontrast durch einen Materialwechsel, einer strukturierten über die ganze Fläche eingesetzte (Verkleidung und Beschattung) Metallfassade verstärkt werden. Zusätzlich zeichnet sich das Sockelgeschoss durch einen kleineren Öffnungsgrad aus. Im Sinne von Respektierung der Hierarchie sind die Balkone beim Anbau aus der Symmetrieachse geschoben.